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Wir entdecken den Norden (Folge 1)

von Marilen Schwald auf July 25, 2022

Ganz nach dem Motto vino. passione. qualità. sind wir – Beat und Marilen mit Thilo und Paul – während einem Monat unterwegs in Italien. Was wir dabei erleben, erfährst du regelmässig in unserem Blog.

Von Basel aus geht’s los Richtung Lavena. Wir besuchen verschiedene Weingüter von Donati Vini. Thilo ist unser 3 Monate alter Sohn und Paul unser Land Rover aus dem Jahr 1963.

Beat, Marilen und Thilo

Paul - Land Rover aus dem Jahr 1963

Die ersten Tage verbringen wir im Ferienhaus von Marilens Eltern. Bevor die Reise überhaupt richtig losgeht, werden wir vom starken Hagelsturm überrascht, der durch das Tessin und Norditalien fegt. So stark, dass es dabei ins Haus regnet und wir mit Becken, Töpfen und Vasen das Wasser auffangen müssen.

Hagel

Am nächsten Morgen scheint die Sonne als hätte es nie ein Unwetter gegeben. Nach den Rettungs- und Aufräumaktionen sind wir nun definitiv startklar für unser Abenteuer als Familie im kleinen Land Rover (Tetris-Skills helfen definitiv beim Laden und zum Schlafen haben wir kuschlige 140cm zu Dritt).

Nachdem wir Paul wieder trocken gelegt haben – er ist mit seinen 60 Jahren nicht mehr ganz dicht – geht es los. Wir fahren ins Veltlin und verbringen unsere erste Nacht beim Weingut Sandro Fay im Garten. Elena, die in zweiter Generation das Unternehmen zusammen mit ihrem Bruder Marco führt, zeigt uns die verschiedenen Reblagen und -sorten und führt uns in die Besonderheiten der jeweiligen Terroirs ein. Danach folgt das Wein-Tasting im wunderschön umgebauten Degustationsraum.

Dabei zeigt sich: Fay beherrscht es, die für’s Veltlin typische Weinsorte Nebbiolo frisch und fruchtbetont auszubauen und dabei die Ausgewogenheit und Balance wunderbar zu verbinden. Besonders der ‘Sforzato di Valtellina DOCG Ronco del Picchio’ – nach der Methode eines Amarones im Appassimento- oder auch Recioto-Verfahren gekeltert und ausgebaut – hat es uns angetan. Der Wein ist immer noch sehr trocken und behält dadurch eine erstaunliche Frische. Herrlich zu herzhaften Grilladen, gebratenem und geschmortem Fleisch sowie Wild.

Sforzato di Valtellina DOCG "Ronco del Picchio"

Am Abend werden wir ins super gute Restaurant von Elenas Mann eingeladen und geniessen lokale Spezialitäten (Pizokel nach Veltliner Art).

Nach einem wunderschönen Start übernachten wir zum ersten Mal im Paul.


Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir fahren via Passo dello Stelvio ins Südtirol zum Weingut Egger-Ramer. Paul schafft die knappen Kurven im Schneckentempo und zum Teil ist sogar Rangieren nötig – dies ohne Servolenkung wohlgemerkt. Nach dieser herrlichen Berglandschaft kommen wir mitten in Bozen an. Ein wunderschönes Haus mit viel Charme und Familientradition erwartet uns. Das Weingut sticht wie eine Oase aus der Grosstadt heraus. Alexandra begrüsst uns herzlich, führt uns durch den Weinkeller und danach probieren wir die Weissweine und den Rosato. Ihr Mann Peter ist diese Tage leider gerade geschäftlich in Berlin unterwegs.

Egger-Ramer baut die typischen Rebsorten des Südtirols an, darunter auch der rotbeerige Lagrein und der weisse Gewürztraminer. Letzterer kennt so mancher vor allem aus dem Elsass, wo er sehr vollmundig und auf der süssen Seite ausgebaut wird. Im Gegensatz dazu wird er hier im Alto Adige trocken vinifiziert. Ein voller Genuss!

Dass man aus Lagrein-Trauben einen wunderbaren, vollen, fruchtigen und frischen Rosato machen kann, beweist Egger-Ramer mit ihrem ‘Südtirol Lagrein DOC Kretzer Gries Rosato’.

Dieser passt zu kräftigen Vorspeisen, geräuchertem Fisch und weissem Fleisch. Oder ganz einfach so als Glas Wein an einem herrlichen Sommerabend. Wir geben ungeniert zu, dass es bei uns selten nur bei einem Glas bleibt. So auch heute nicht.

Südtirol Lagrein DOC Kretzer Gries Rosato

Als Begleiter zum Abendessen schenkt uns Alexandra einen wunderbaren Edelvernatsch und zwei schöne Weingläser. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank!

Unser Lager schlagen wir in den Rebbergen des Gutes ca. 10 Autominuten vom Keller entfernt auf. In der ersten Nacht kommt ein starkes Gewitter, aber Thilo lässt sich davon nicht aus dem Schlaf bringen. Am frühen Morgen werden wir jedoch unsanft vom benachbarten Bauern geweckt: Ein starkes Poltern an der Tür und ein “was isch do los?” (dies immerhin im wunderschönen Südtiroler Dialekt), reisst uns aus unseren Träumen. Nach ein paar netten und einfühlsamen Worten ist aber alles nur halb so wild und wir müssen einfach ein paar Meter umparkieren, um mehr auf dem Boden von Egger-Ramer zu stehen.

Wir duschen unter der Solardusche mitten in den Rebbergen (dies splitter nackt), geniessen unsere Frühstückseier und gehen danach auf eine ausgedehnte Velotour. Am Nachmittag sind wir wieder mit Alexandra verabredet, sie kredenzt uns ihre Rotweine und wir lernen ihre charmante und sehr unterhaltsame Tochter Emilia kennen.

Darauf folgt die zweite wunderbare Nacht in den Weinbergen des Südtirols.

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